Was wir wissen müssen
Über die Zukunft der Altersvorsorge wird immer wieder gestritten. Dabei liegt der Fokus Mal für Mal auf der Finanzierbarkeit. Oder auf Ängsten um Wirtschaft und Unternehmen. Warum fragen wir nicht, wie wir allen Menschen im Alter ein Leben in Würde ermöglichen? Insbesondere für Frauen wäre diese Perspektive wichtig: Denn sie sind es, die heute aufgrund ihrer Arbeitsbiografien vorwiegend von Altersarmut betroffen sind.
Stattdessen wurde im Herbst 2022 das Rentenalter der Frauen auf 65 Jahre erhöht und damit 1,2 Milliarden Franken auf ihre Kosten gespart. Darüber hinaus stehen auch die Renten der Pensionskassen (BVG) unter Druck. Die bundesrätliche Vorlage hätte eine beträchtliche Rentenkürzung zur Folge. Betroffen wären Menschen mit tiefen Einkommen, wie auch Normalverdienende, insbesondere aber Frauen. Bereits heute erhalten Frauen aus AHV und BVG einen Drittel weniger Rente, obwohl sie – unbezahlte und bezahlte Arbeit zusammengezählt – gleich viele Stunden arbeiten wie die Männer.
Es besteht kein Zweifel, dass die Schweiz problemlos in der Lage wäre, allen eine würdige Existenzsicherung im Alter zu ermöglichen. Ob nach entsprechenden Finanzierungsmöglichkeiten gesucht wird, ist eine Frage des politischen Willens: Werden Frauen mit ihren langjährigen Forderungen endlich Ernst genommen?