In zwei Währungen rechnen:
Zeit und Geld.
Oder: Nicht einmal die halbe Wahrheit.
Was normalerweise als Wirtschaft bezeichnet wird, ist eigentlich vielmehr: der kleine Rest der Wirtschaft. Der Beitrag auf elleXX von Anja Peter und Mirjam Aggeler zeigt auf, was das Problem an diesem unvollständigen Bild von Wirtschaft ist, was es uns kostet und warum wir in zwei Währungen rechnen müssen: Zeit und Geld. Und nicht zuletzt: wie Arbeit geschlechtergerechter organisiert werden könnte. Das Gute daran: Wir müssen das Rad nicht selbst erfinden – zumindest vorläufig nicht.
Was ist das eigentlich, die Wirtschaft? Insbesondere für Frauen ist diese Frage sehr relevant. In der allgemeinen Vorstellung gehört zur «Wirtschaft» meist nur Arbeit, die bezahlt ist. Und wenn wir davon sprechen, dass dieses oder jenes «der Wirtschaft» schaden könnte, dann sind damit häufig nur gewisse Arbeitsbereiche gemeint: der Bau, die industrielle Produktion, Banken, Versicherungen, das Immobilienwesen – Branchen also, in denen Männer in der Überzahl sind. Doch das ist nicht einmal die halbe Wahrheit: Erstens wird in der Schweiz mehr unbezahlte Arbeit geleistet, als bezahlte. Und zweitens gibt es vor allem für die Beschäftigung der Frauen gewichtige Branchen, die gemeinhin eben nicht zur Wirtschaft gezählt werden: wie der Gesundheitssektor oder der Bildungsbereich. All diese Arbeit ist jedoch, unabhängig davon, ob sie bezahlt ist oder nicht, gesellschaftlich notwendige Arbeit.
Wenn wir nun also alle Arbeit in den Blick nehmen, dann stellt sich Wirtschaft völlig anders dar, als wir es gewohnt sind. In der Schweiz sind nämlich 70 Prozent aller Arbeit Sorge- und Versorgungsarbeit. Was also normalerweise als Wirtschaft bezeichnet wird, ist eigentlich vielmehr: der kleine Rest der Wirtschaft.
Der Beitrag auf elleXX von Anja Peter und Mirjam Aggeler zeigt auf, was das Problem an diesem unvollständigen Bild von Wirtschaft ist, was es uns kostet und nicht zuletzt: wie Arbeit geschlechtergerechter organisiert werden könnte. Das Gute daran: Wir müssen das Rad nicht selbst erfinden – zumindest vorläufig nicht.