Frauen verbringen über 80 Prozent ihrer bezahlten und unbezahlten Arbeitszeit im Sektor der Sorge- und Versorgungswirtschaft: im Gesundheitswesen, in Altersheimen, Kitas, Tagesschulen und Schulen, im Detailhandel, in Haushalten und in der Gastronomie. Dass und wie so genannte Care-Arbeit, also die direkte Sorge für und die Versorgung von Menschen, geleistet wird, entscheidet über den Lebensstandard und das Wohlergehen aller in einer Gesellschaft.
Obwohl Frauen und Männer im erwerbsfähigen Alter heute in der Schweiz gleich viele Stunden arbeiten, verfügen Frauen über rund 100 Milliarden Franken weniger Einkommen im Jahr als die Männer. Der Grund dafür: Frauen leisten mehr unbezahlte Arbeit als Männer und werden für ihre bezahlte Arbeit im Durchschnitt schlechter bezahlt als sie.
Wer Zeit für unbezahlte oder bezahlte Sorge- und Versorgungsarbeit einsetzt, soll nicht ökonomisch dafür bestraft werden. Massnahmen zur Entlastung von Haushalten mit Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen und für die ökonomische Gleichstellung der Geschlechter müssen entsprechend in zwei Währungen aufgehen: Zeit und Geld.