Eine Kritik an der deutschen Zeitverwendungserhebung
Die 4. Zeitverwendungserhebung in Deutschland ist in der Vorbereitungsphase. Im nächsten Jahr sollen insgesamt 5000 private Haushalte an drei festlegten Tagen (zwei Werktage, ein Tag am Wochenende) über ihre Tätigkeiten Auskunft geben. Dabei sollen alle Mitglieder eines Haushalts teilnehmen. Die Tätigkeiten und Arbeiten werden im 10-Minuten-Takt schriftlich in einer Tabelle festgehalten, wobei es auch möglich ist, sich überschneidende Aktivitäten einzutragen – beispielsweise Geschirr spülen und gleichzeitig Kinder beaufsichtigen. Zum ersten Mal wird auch eine App zur Verfügung gestellt, die die Eingabe der Daten erleichtern soll. Inhaltlich und methodisch hat sich seit den letzten Erhebungen nichts geändert. Aus einer feministischen Perspektive gibt es inhaltliche und formale Kritikpunkte an dieser Form der Erhebung und der statistischen Erfassung unbezahlter Arbeit.